Raumpatrouille Orion Wiki
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Der Kampf um die Sonne ist der fünfte Teil der Serie Raumpatrouille Orion. Die Episode wurde am 12. November 1966 erstmals in der ARD ausgestrahlt. Regie führte Michael Braun.

Unerwartetes pflanzliches Leben auf Planetoiden des N-Gürtels und ungewöhnliche Hitzewellen auf der Erde haben einen Grund: Extreme Sonnenprotuberanzen. Sie werden von außerhalb der Erde gesteuert - vom Planeten Chroma, wo sich flüchtige Rebellen des Ersten Galaktischen Krieges angesiedelt haben. Auf der Erde ruft das die Militärs auf den Plan, die Chroma am liebsten aus dem Raum pusten würden. Cliff McLane und seine Crew einschließlich Tamara Jagellovsk riskieren ihr Leben, um beide Planeten zu retten.

Handlung[]

Die Orion VIII ist im N-Asteroidengürtel unterwegs, und die Besatzung macht die seltsame Entdeckung, dass auf N 116 A: Pflanzen wachsen. Während Cliff McLane und Mario de Monti sich noch fragen, ob sie besoffen sind, erkundigt sich Tamara Jagellovsk, was den Commander davon abhält, sich die Sache aus der Nähe anzusehen. Er sagt: "Nur die Angst vor meinem Sicherheitsoffizier, der Verstöße gegen die Dienstvorschriften und sonstige Eigenmächtigkeiten des Commanders McLane für gewöhnlich bei zehn verschiedenen Dienststellen zur Meldung bringt." Grinsend gibt Tamara selbst den Befehl zur Landung, was Maschinist Hasso Sigbjörnson erst einmal zur Nachfrage veranlasst, ob das ernst gemeint ist, was Cliff bestätigt.

Cliff und Mario gehen auf N 116 A aus dem Schiff und wundern sich zunächst über die Wärme. Sie finden Grünzeug, von dem sie ebenso Proben mitnehmen wie vom Boden. Die Proben werden technisch an TRAV übermittelt und dem Forschungsamt zur Verfügung gestellt.

Die Proben lösen auf der Erde Verwunderung, aber auch Besorgnis aus. Die Erde leidet aktuell unter einer fürchterlichen Hitzewelle, was General Wamsler zu der Bemerkung veranlasst, dass es ein Segen sei, dass zwanzig Jahre zuvor der Unterwasserwohnungsbau eingeführt worden sei. Dr. Schiller führt die Hitze auf außergewöhnliche Sonnenaktivität zurück. Das, was für die Erde problematisch ist, kann andere Welten zu Paradiesen machen. Den Anfang sehe man auf N 116 A. Fraglich ist, ob das Phänomen eine natürliche Ursache hat oder von außen gesteuert wird. Die irdische Technologie - so weit sie auch entwickelt sein mag - lässt ein künstliches Anheizen der Sonne jedenfalls nicht zu. Andere könnten es vielleicht, was auch den GSD auf den Plan gerufen hat. Die Frogs scheiden nach Ansicht von Oberst Henryk Villa aber aus, denn deren Welten befänden sich irgendwo in den Sternnebeln der Jagdhunde. Die Energie der irdischen Sonne wäre für sie vollkommen uninteressant. Wenn die Sonne tatsächlich künstlich angeheizt wird, dann muss der Verursacher deutlich näher an der Erde sein. Sollte es jedoch ein natürliches Phänomen sein, kann die Menschheit langsam anfangen, sich einen neuen Planeten zu suchen, wie Dr. Schiller es ausdrückt.

Die Orion - noch im N-Asteroiden-Gürtel unterwegs - bekommt die Order, sämtliche Asteroiden der N-Gruppe abzuklappern, was Helga Legrelle nicht gerade amüsiert. Die Besatzung untersucht weitere Asteroiden des N-Gürtels - mit dem Ergebnis, dass auf allen beginnende Vegetation und Temperaturen festzustellen sind, die dort eigentlich nicht hingehören.

Auf N 108 sind zwei Gruppen der Crew unterwegs: Cliff und Mario sowie Atan und Hasso. Letztere entdecken eine Lancet, die etwas anders aussieht, als die, die die Raumflotte benutzt. Während Hasso Cliff und Mario alarmiert, schleicht Atan sich an die fremde Lancet an. Als sie Hasso erreichen, wird Atan von den Nutzern der Lancet - zwei Männern in silbernen Overalls - gefangen genommen und in die Lancet verfrachtet. Mario kann den Start verhindern, indem er eine der Landestützen zerschießt, so dass die Lancet umkippt. Atan nutzt den Sturz und kann einen der Männer niederschlagen. Dann sind auch schon Cliff, Hasso und Mario heran und können die Situation zu Atans Gunsten klären. Der Mann im silbernen Anzug, den Cliff aus der Lancet holt, gibt an, Wissenschaftler zu sein, aber als der Commander wissen will, woher er kommt, verfällt er in Schweigen. Hasso nimmt Cliff beiseite und erklärt, dass die Lancet jedenfalls nicht von der Erde sei. Es sei ein ihm völlig unbekanntes Material, dass es auf der Erde nicht gebe.

Die Orion-Besatzung nimmt die beiden Männer mit zur Erde, wo sie näher untersucht werden. Es stellt sich heraus, dass sie vom Planeten Chroma kommen, einer Welt, die von Menschen besiedelt wurde, die im Ersten Galaktischen Krieg als Rebellen gegen die irdische Kolonialherrschaft kämpften. Es sei in den vergangenen fünfhundert Jahren eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen entstanden, eigener Wissenschaft, eigener Technologie, die der der Erde in einigen Dingen voraus sei, die die Autorität der Weltregierung nicht anerkennten. Chroma möchte mit der Erde nichts zu tun haben, weil die irdische Menschheit sich nach dem Krieg nicht ganz korrekt verhalten habe, wie Typhoon C. Rott es ausdrückt. Marschall Kublai-Krim meint, die rebellischen Kolonisten seien nach dem Krieg vollständig zurückgesiedelt worden, was aber wohl nicht so vollständig der Fall war. Dr. Schiller ergänzt, dass das, was die Orion-Besatzung als außergewöhnliche Entwicklung entdeckt habe, für die Chroma-Wissenschaftler Ergebnisse gewesen seien, mit denen sie gerechnet hätten. Tatsächlich werde die irdische Sonne von Chroma aus angeheizt, weil deren eigene Sonne langsam erkalte und bald nicht mehr genügend Energie für das Leben auf Chroma biete. Kublai-Krim möchte Chroma mit der Ersten Taktischen Flotte und den Lichtwerfern der Erdaußenbasen angreifen, aber Oberst Henryk Villa rät ab. Er warnt davor, dass eine solche Aktion eine Gegenmaßnahme hervorrufen werde - und man wisse nicht, welche Knöpfe die Chromaner drücken könnten.

Die Orion-Besatzung hat derweil Urlaub. Cliff bekommt einen Anruf von Dr. Stass vom Forschungsamt, der ihn fragt, ob die Proben von N 116 A auch tatsächlich von dort seien und eine etwaige Verwechslung ausgeschlossen sei. McLane reagiert etwas beleidigt, bestätigt die Herkunft der Proben und fragt, weshalb das interessant sei. Dr. Stass bedankt sich für die Auskunft und ergänzt, dass die Proben solares Material enthalten, das für die Energiegewinnung nutzbar gemacht werden könne. Cliff, der weiß, dass insbesondere Kublai-Krim Verhandlungen mit Chroma ablehnt, um das Überraschungsmoment nicht zu verlieren, wendet sich an Tamara und bittet sie, bei ihrem Chef umgehend einen Termin zu besorgen. Sie hält das zunächst für unmöglich, weil gerade jetzt über den Schlag gegen Chroma beraten werde. Cliff sagt ihr, dass er sie ja genau deshalb brauche.

Cliff bekommt den schnellen Termin und trägt Villa vor, was er von Dr. Stass gehört hat. Wenn aus N 116 A Energie gewonnen werden könne, könne Chroma das doch nutzen und bräuchte die irdische Sonne nicht weiter anzuheizen. Villa fragt, weshalb Dr. Stass dies nicht bei der Diskussion erwähnt hat, aber Cliff sagt ihm, dass Dr. Stass die Entdeckung wohl erst eine Stunde zuvor gemacht habe. Er bittet Oberst Villa um eine GSD-Sonderstarterlaubnis nach Chroma. Er will versuchen, eine Verbindung herzustellen und dort darauf dringen, dass die Sonnenversuche eingestellt werden und mit der solaren Materie der N-Asteroiden weiterexperimentiert werde. Villa stimmt nach Diskussion zu, sagt aber, dass bei der nächsten Katastrophe auf der Erde der Schlag gegen Chroma binnen 48 Stunden erfolgen werde. Auf die Orion werde dann keine Rücksicht genommen. Er gibt McLane auch die beiden Chroma-Wissenschaftler mit.

Die Orion fliegt - ohne Wissen Wamslers - nach Chroma. Die Besatzung ist von der paradiesischen Oberfläche des Planeten sehr angetan. Mithilfe des chromanischen Wissenschaftlers Valan kann Cliff McLane einen Termin beim Chef bekommen, wird aber zunächst von zwei Ordonnanzdamen mit Kaffee versorgt. Er ist nicht schlecht erstaunt, dass auf Chroma praktisch alle Leitungsfunktionen von Frauen ausgeübt werden und fragt, ob es auf Chroma eigentlich keine Männer gebe. "Doch", sagt eine der Ordonnanzdamen und weist auf zwei Gärtner, die im Park vor den Arkaden des Palastes die Rosen pflegen. Cliff fragt entsetzt, ob Männer auf Chroma denn nur Gärtner sein dürften. "Nein", bekommt er von der ersten Ordonnanz zu hören, "auch Wissenschaftler oder Paradesoldat, wenn mal eine Ehrenformation gebraucht wird." "Das haben wir ihnen gelassen", ergänzt die zweite Ordonnanz. "Das ist harmlos."

Schließlich hat "der Chef" Zeit für Cliff und lässt bitten. Als McLane wieder vor einer Frau steht, verlangt er, den Boss zu sprechen, denn es ginge um die Existenz Chromas. SIE entgegnet kühl, dass sich um existenzielle Fragen auf Chroma die Frauen kümmern - man habe damit gute Erfahrungen gemacht. Cliff McLane erweist sich als nicht besonders diplomatisch, sondern fordert die Einstellung der Sonnenversuche. SIE bleibt gelassen und lässt sich auch von einem brüllenden Cliff McLane nicht einschüchtern, verdeutlicht, dass eine Unterbrechung der Sonnenversuche die Forschung um Jahre zurückwerfen würde - nach Auskunft der Wissenschaftler, wobei Chroma in diesem Fall auf Männer angewiesen sei. Wenn ihre Wissenschaftler zum gleichen Ergebnis kämen wie die auf der Erde, können die Versuche eingestellt werden.

Cliff beruhigt sich etwas, was auch an der wunderschönen Parkanlage um den Palast und den darin zwitschernden Nachtigallen liegt, von denen SIE annimmt, sie seien auf der Erde gewiss längst ausgestorben. Er wird auch diplomatischer und sagt IHR, was geschehen wird, wenn auf der Erde eine weitere Katastrophe eintrete. SIE erwidert. er solle seinen Vorgesetzten mitteilen, dass die Versuche nur von Chroma aus beendet werden könnten, weshalb es keine Lösung sei, Chroma zu vernichten. Cliff ahnt, dass SIE blufft, was SIE auch zugibt. Er erkennt ihren Mut an, SIE den seinen, sich auf eine solche inoffizielle Mission zu begeben, meint aber, die Erde reagiere immer mit Kriegsdrohungen. Chroma sei eine friedliche Welt. Cliff kann das so nicht stehen lassen, denn die paradiesischen Zustände auf Chroma sind nur auf Kosten der Erde möglich.

Tamara bekommt eine Nachricht von Oberst Villa im Beta-X-Code, mit der er mitteilt, dass es eine weitere Katastrophe gegeben hat und der Schlag nun innerhalb von 48 Stunden erfolgen wird. Sie fliegt mit dem zweiten Chroma-Wissenschaftler zum Regierungspalast und provoziert eine Festnahme.

Tamaras bewaffnetes Eindringen in Palast und die augenscheinliche Bedrohung des gefangenen Wissenschaftlers wird IHR im Vorzimmer zur Kenntnis gegeben. SIE lässt das Bild in ihr Büro durchstellen. Cliff ist entsetzt. SIE glaubt sich von ihm hintergangen und lässt ihn ebenfalls festnehmen. Er wird in Tamaras Zelle gesteckt und ist wenig amüsiert. Sie erklärt ihm die neue Entwicklung, worauf er ihr sarkastisch den Arm bietet und sie auffordert, mit ihm die Zelle zu verlassen. Mit ihrer Ungeschicklichkeit hätte sie nun ihr Schicksal besiegelt.

Die Aussichtslosigkeit der Situation bringt zutage, dass Sicherheitsoffizier und Commander trotz der Streitereien ineinander verliebt sind. Den Kuss unterbricht SIE mit der Nachricht, dass die Sonnenversuche eingestellt sind, dies der Erdregierung mitgeteilt wurde und von dort auch bestätigt wurde. Die Gefahr ist abgewendet. McLane bedankt sich und sagt, er werde seinen Aufenthalt auf Chroma in bester Erinnerung behalten. SIE erwidert, das hoffe sie, denn er fange jetzt erst an. Sie habe seine vorgesetzte Dienststelle gebeten, ihn für die Dauer der Verhandlungen, die gewiss einige Zeit in Anspruch nehmen werden, als Verbindungsoffizier auf Chroma zu stationieren. Dem sei entsprochen worden. SIE ergänzt, der weibliche Einfluss sei auf Chroma vielleicht etwas übertrieben worden, und Cliff könne helfen, das zu korrigieren - mit Vorträgen, Offizierslehrgängen und so weiter. Cliff ist wie vom Donner gerührt, aber er bleibt notgedrungen, während seine Besatzung und Tamara mit der Orion zur Erde zurückkehren.

Im Starlight-Casino kann sich General Wamsler fast nicht mehr einkriegen vor Lachen, wenn er sich Cliff Allister McLane allein unter den Frauen Chromas vorstellt. Nur "Weiblichkeitsexperte" Mario de Monti ist enttäuscht. Er meint, SIE hätte sich doch erst die ganze Orion-Besatzung ansehen müssen, bevor sie ihre Wahl für den Verbindungsoffizier traf. Helga mutmaßt spöttisch, Mario meine wohl, dass er dann jetzt auf Chroma wäre, was er allen Ernstes bestätigt und sich über die johlende Lachsalve am Tisch nur noch wundert.

Handelnde Personen[]

Hauptcharaktere[]

Wichtige Nebencharaktere[]

Nebencharaktere[]

Gastcharaktere[]

Einzelnachweise[]

  1. Hanns Kneifel, Raumpatrouille Orion, Sammelband, Romane zu allen 7 TV-Folgen, Bechtermünz-Verlag 1991, Hüter des Gesetzes S. 5
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